Werkstattpräsentation: Frankfurt Moves!
Im Rahmen von Frankfurt Moves! wurden vier internationale Künstler*innen(teams) von der KfW Stiftung und dem Frankfurt LAB dazu eingeladen, neue künstlerische Produktionen im Bereich Darstellende Kunst zu entwickeln und gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden in Frankfurt in den Austausch zu treten. Zum Abschluss der Residenz öffnen die Künstler*innen die Türen zu den Proberäumen, um Sie an ihren Arbeiten teilhaben zu lassen und in einen kreativen Austausch zu kommen.
Die interdisziplinäre Performancekünstlerin Carla Tapparo aus Argentinien verbindet in „Gnathost-o-mata“ mix-culture, wie Raves und Dj-ing, mit Erzähltechniken, um neue Bedeutungen und Erfahrungen zu schaffen. Dabei interessiert sie die Beziehung von individuellem und kollektivem Körper. Mit Körpern beschäftigen sich auch die Tänzer und Choreografen Emmanuel Ndefo und Femi Adebajo aus Nigeria. In „Traces of Ecstasy“ untersuchen sie männliche Verletzlichkeiten und Intimität. Tänzerin und Choreografin Stephanie Kayal hat sich mit dem Musiker und Komponisten Abed Kobeissy zusammengetan, um sich mit „Galactic Crush“ an den physischen und psychologischen Verletzungen der letzten Jahre im Libanon als sci-fi Antiheldin zu rächen. Regisseurin Manjari Kaul aus Indien wird mit Savita Rani und Priiya „Firefly Women“ weiterentwickeln. Das Theaterstück basiert auf den Briefen zweier Frauen aus dem Gefängnis, wo sie aufgrund drakonischer Gesetzgebung aus der Kolonialzeit inhaftiert sind.
Gnathost-o-mata
Carla Tapparo untersucht die Beziehung, die Interaktion und den Einklang von wahrgenommenen Dichotomien wie unter anderem materiell-digital, Körper-Geist und innen-außen. Ihre aktuellen Recherchen beziehen sich auf den Körper als biopolitische Einheit unter den Begriffen der Ablehnung und der Disidentifikation. Sie geht auch der Frage nach, wie bestimmte Wertschätzungen des individuellen Körpers auf den kollektiven Körper ausgeweitet werden können.
Aufgeführt von Carla Tapparo
Traces of Ecstacy
"Ich habe mir in letzter Zeit einige Fragen gestellt:
Was passiert, wenn afrikanische Männer emotional werden?
Wie können wir beginnen, Intimität, Weichheit und Verletzlichkeit zwischen afrikanischen Männern und Jungen neu zu überdenken?
Ich interessiere mich für Afro-Männlichkeit und Intimität und für unsere Verantwortung, Männer zu werden, die andere Männer lieben können."
Aufgeführt von Emmanuel Ndefo & Femi Adebajo
Galactic Crush
"In einem Paralleluniversum verwüstet eine mysteriöse Explosion eine Stadt, die vom Bösen beherrscht wird.
Eine Tänzerin und Anti-Heldin, die aufgrund der chemischen Belastung durch die Explosion Superkräfte erlangt hat, tut sich mit ihrem Kumpel, einem Musiker, zusammen, um Rache zu üben...Mit guten Absichten und ohne jegliche Erfahrung bereiten sie sich darauf vor, die Bösewichte zu bekämpfen, sie zur Rechenschaft zu ziehen und uns alle zu retten."
Aufgeführt von Stephanie Kayal & Abed Kobeissy
Firefly Women
Basierend auf Briefen, die sich zwei junge wegweisende Feministinnen aus dem Gefängnis schrieben, die unter einem drakonischen Gesetz angeklagt wurden, zeichnet Firefly Women die Konturen einer feministischen Utopie nach. Es zeigt die Möglichkeiten des feministischen Widerstands, der Solidarität und kollektiver Träume auf, um uns mögliche Wege zu einer geschlechtergerechten Zukunft zu weisen. Das Stück ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, was feministische Solidarität und kollektives Träumen in diesen repressiven Zeiten bedeutet.
Aufgeführt von Savita Rani, Priiya & Manjari Kaul | Musik Philipp Kehder | Regie: Manjari Kaul
-
Alle Stücke wurden betreut durch die Künstlerin, Choreografin und Dramaturgin Wen Hui.
Frankfurt Moves! ist eine Initiative der KfW Stiftung in Kooperation mit dem Frankfurt LAB zur Förderung internationaler aufstrebender Künstler*innen im Bereich Darstellende Künste. Mehr Informationen finden Sie hier.
Fakten:
Datum: Do, 18. Aug 2022, 18:30 Uhr
Ort:
Frankfurt LAB
Schmidtstraße 12
60326 Frankfurt am Main
Alle Stücke finden in englischer Sprache statt.
Eintritt frei
Anmeldungen unter info@frankfurt-lab.de werden erbeten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Frankfurt LAB.