Unsere Mission: Wandel gestalten
Wir setzen uns mit den großen gesellschaftlichen Zukunftsthemen auseinander und möchten mit unserem Engagement aktiv den Wandel in unserer Gesellschaft mitgestalten.
Interview mit Vorstand Dr. Michael Helbig
Herr Dr. Helbig, seit Mitte 2024 sind Bernd Loewen und Sie der neue Vorstand der KfW Stiftung und wollen diese weiterentwickeln. Was haben Sie vor?
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 hat sich die KfW Stiftung positiv entwickelt. Dieser erfolgreichen Weg soll fortgesetzt werden, und das Potenzial der Stiftung für die Gesellschaft noch stärker werden.
Was bedeutet das konkret?
Grundlage unseres Handelns ist die Satzung der KfW Stiftung, ihre rechtliche Eigenständigkeit sowie ihre Verpflichtung auf das Gemeinwohl. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns noch mehr auf die drängenden Zukunftsthemen konzentrieren, die unsere Gesellschaft bewegen. Damit möchte die KfW Stiftung aktiv zur Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels beitragen.
Das klingt vielversprechend, aber wie setzen Sie das um?
Um dies umzusetzen haben wir ein Drei-Punkte-Arbeitsprogramm aufgesetzt. Wir arbeiten an der Weiterentwicklung der Förderstrategie der KfW Stiftung, dem Ausbau und der Professionalisierung der Kommunikation sowie der Anpassung des Stiftung-Setups an das neue Ambitionsniveau.
Fangen wir mit der Förderstrategie an. Wie sieht die Weiterentwicklung konkret aus?
Basierend auf ihrer Satzung wird die KfW Stiftung zukünftig ihr Engagement bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels verstärken und ihre Aktivitäten künftig in drei zentrale Handlungsfeldern clustern. Alle drei spielen eine entscheidende Rolle für die positive Entwicklung unserer Gesellschaft und können zudem durch zivilgesellschaftliche Akteure mit geformt werden. Hinzu kommt, dass wir dies auch nach Innen und Außen klar zeigen wollen. Die KfW Stiftung formuliert ihr Haltungs- und Leistungsversprechen daher zukünftig unter dem Claim: KfW Stiftung – Wandel gestalten. Wir wollen nicht nur auf Veränderungen reagieren, sondern sie aktiv und zukunftsorientiert mitgestalten.
Welche Handlungsfelder sind es genau – und warum gerade diese?
Die Handlungsfelder sind:
Ökologie und Nachhaltigkeit: Von den Folgen des Klimawandels und des Verlustes der biologischen Vielfalt geht die größte Gefahr für die Menschheit aus. Unser nachhaltiges Handeln in den kommenden Jahren entscheidet darüber, mit welchen Auswirkungen die nächsten Generationen konfrontiert werden - und wie wir den Wandel gestalten können.
Wirtschaft und Gesellschaft: Gesellschaftliche und technologische Umbrüche verändern unser Leben und Arbeiten. Veränderungen werden als Bedrohung empfunden. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität droht hierdurch zu schwinden, unsere Demokratie gerät unter Druck. Veränderungen als Chance zu begreifen und daraus eigenverantwortliches Handeln ableiten - gestaltet positiven Wandel.
Kunst und Kultur: Kunst und Kultur reagieren auf gesellschaftliche Prozesse, analysieren, reflektieren und hinterfragen diese. Kunst und Kultur geben Impulse und schaffen neue Denkräume - und fördern und fordern damit den Wandel.
Welche Auswirkungen hat dies dann auf das zukünftige Projektportfolio der KfW Stiftung?
Die Handlungsfelder sind eng mit den übergreifenden Themen „Bildung“, „Digitalisierung und Innovation“ sowie „Umwelt- und Klimaschutz“ verzahnt. Die hieraus resultierende Fördermatrix bildet die Basis für das zukünftige Projektportfolio der KfW Stiftung. Zudem ist die übergeordnete Leitfrage bei der Auswahl und der Umsetzung der zukünftigen Projekte: Was ist der Impact der Projekte für die Gesellschaft? Unsere Projekte werden so auf maximale gesellschaftliche Wirkung ausgerichtet.
In welchem Verhältnis stehen denn die neuen Handlungsfelder zu den bisherigen Themenfeldern? Sind dies komplett neue Themenbereiche? Oder ist dies eine Weiterentwicklung?
Die neuen Handlungsfelder bilden die aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft besser ab und integrieren die bisherigen Themenfelder und Projekte der KfW Stiftung Verantwortliches Unternehmertum, Ökologie, Kunst und Kultur sowie Gesellschaft.
Als zweiten Punkt haben Sie den Ausbau und die Professionalisierung der Kommunikation der Stiftung benannt. Warum ist das so wichtig?
Stiftungsarbeit ist aus meiner Sicht auch Kommunikationsarbeit. Es reicht nicht, Projekte mit Impact umzusetzen – die KfW Stiftung muss diesen Impact auch vermitteln, um andere zu inspirieren und so die Wirkung unseres Handelns zu erhöhen.
Sie sprachen davon, das Stiftungs-Setup an das neue Ambitionsniveau anzupassen. Welche Maßnahmen planen Sie?
Die Weiterentwicklung der KfW Stiftung geht einher mit veränderten Anforderungen an unsere Strukturen und Prozesse. Neben der Weiterentwicklung der Förderstrategie, der Veränderung in der stiftungsinternen Zusammenarbeit sowie der Aufgabenverteilung wollen wir externe Expertise stärker einbinden - etwa durch ein projekt- und aktionsbezogenes Patenschaftsmodell für Multiplikatoren. Und nicht zuletzt möchten wir unser Stiftungszentrum, die Villa 102, noch intensiver für unsere Aktivitäten nutzen. Damit soll die Wirkung und Wahrnehmung der Stiftung ausgebaut werden und gleichzeitig die Mission „Wandel gestalten“ ganzheitlich umgesetzt werden. Wir haben viele Ideen, die wir derzeit auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen.
Bildnachweise:
01. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf / Filmcrew: FALKFILM
02. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf: KfW Stiftung
03. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf: KfW Stiftung