Gespräch in der Villa 102
Seit 2019 findet in der Villa 102 der Salon der Jüdischen Gemeinde (ehemals Philosophischer Salon) statt, ein Denkraum und philosophisches Forum. Im Salon werden zeitlose und aktuelle Themen jenseits des akademischen Diskurses aufgegriffen und neue Impulse für das geistige Leben der Stadt Frankfurt gesetzt. Gäste aus den unterschiedlichsten Disziplinen – Philosophie, Literatur, Naturwissenschaft u.a. – sprechen über gesellschaftsrelevante Themen, hinterfragen und debattieren sie. In der Villa 102 wird damit an die jüdische Geschichte des ehemaligen Wohnhauses der Familie Sondheimer angeknüpft.
26. Juni 2024
Leon Joskowitz im Gespräch mit Mirna Funk
Mirna Funk, in der DDR geborene Autorin und Journalistin, ist Gästin des neunzehnten Salons der Jüdischen Gemeinde. Sie studierte Geschichte und Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin und feierte im Februar 2024 das Erscheinen ihres neuesten Buches „Von Juden lernen“, welches sie am 14. April im Rahmen einer Lesung im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum vorstellte. Im Fokus ihrer Arbeit finden sich immer wieder die Schnittstellen zwischen Gesellschaft und Biographie mit besonderem Fokus auf die Gegenwart, ohne den Blick auf die Vergangenheit zu verlieren, aber stets der Zukunft zugewandt. Nun begrüßen wir Mirna Funk auch im Salon der Jüdischen Gemeinde, um mit Leon Joskowitz über das spannende Thema Identität zu sprechen.
Weitere Information zur Gesprächsreihe finden Sie auf der Webseite der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.
Vergangene Veranstaltungen
29. Februar 2024
Leon Joskowitz im Gespräch mit Leon Kahane
Gast des achtzehnten Salons ist der Berliner Künstler Leon Kahane. Sein Werk, bestehend aus Installationen, Fotografien und Videoarbeiten, in welchem der Geschichte innewohnende Widersprüche zum Ausdruck kommen, spiegelt historische, politische und ökonomische, aber auch biografische Aspekte wider.
Mit Leon Kahane spricht Leon Joskowitz über den Begriff der Kunstfreiheit. Ein streitbarer Begriff, wenn nicht sogar ein problematischer, welchen Leon Kahane als „Austauschbegriff für Antisemitismus“ innerhalb einer „Scheindebatte“ versteht. Denn eins ist immer wieder ersichtlich: geht es um Antisemitismus oder auch andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Kunst- und Kulturbetrieb, ist der Begriff der Kunstfreiheit nie weit. Ob der Begriff zu mehr taugt als zur Umwegskommunikation wird kritisch sowie selbstkritisch als Teil des Kunst- und Kulturbetriebes diskutiert.
16. November 2023
Unsere Zeit braucht Philosoph*innen
Leon Joskowitz im Gespräch mit Helma Lutz
Gästin des siebzehnten Salons war Helma Lutz, Soziologin und Geschlechterforscherin. Als ehemalige Professorin der Goethe-Universität und Direktorin des Cornelia Goethe Centrums beschäftigt sie sich international mit den Themen Geschlecht, Migration, Ethnizität und Intersektionalität. Fragen nach sozialem und biologischem Geschlecht, nach Geschlechtlichkeit als Markierung und Herausforderung in unserer Gesellschaft, sind zentral in ihrer Arbeit. Mit Helma Lutz sprach Leon Joskowitz über aktuelle Debatten rund um die Themen Geschlecht und Diversität, Sexismus und Sexualität. In Zeiten, in denen das Hinterfragen von Zweigeschlechtlichkeit bereits als Provokation wahrgenommen und das Gendern in einzelnen Bundesländern verboten wird, scheint das Thema unumgänglich. In Politik, Feuilleton und Social Media nicht mehr wegzudenken, erweckt der vermeintliche „Gender-Gaga“ den Eindruck, omnipräsent zu sein.
29. Juni 2023
Wir leben in der Apokalypse. Machen wir das Beste draus!
Leon Joskowitz im Gespräch mit Ariadne von Schirach
Gast des 16. Salons war Ariadne von Schirach, Autorin und Philosophin. In ihren Büchern beschäftigt sie sich mit grundsätzlichen Fragen: Wofür leben wir? Wie entgegnen wir Ängsten? Haben wir ein Recht auf Glück? Mit Ariadne von Schirach spricht Leon Joskowitz über das gute Leben. Menschen, Natur und Gesellschaften sind im Umbruch. Es braucht neue Erzählungen, neue Narrative und passende Weltbilder für das 21. Jahrhundert. Wie können solche Erzählungen aussehen? Woran lässt sich anknüpfen, welche Ideen gehören bereits auf den Müllhaufen der Geschichte? Ist unsere Psyche noch zu retten? Und wie kann ein gutes Leben in unruhigen Zeiten gelingen?
21. Februar 2023
Deutsche Politik und Medienlandschaft im Wandel
Deniz Yücel und Tanja Maljartschuk im Gespräch mit Nikolai Klimeniouk
Am 24. Februar jährt sich zum ersten Mal Russlands Überfall auf die Ukraine, der in den Beginn des verheerenden Angriffskriegs mündete. Von Anfang an wird der Krieg von zahlreichen Debatten in der deutschen Gesellschaft begleitet. Es geht um humanitäre Hilfen, Sanktionen, Waffenlieferungen, eine grundsätzliche Haltung und das Finden eines Umgangs mit einem Präzedenzfall, der in Europa so nicht mehr für möglich gehalten wurde. Westliche Werte müssen neu ausgehandelt werden, Wehrhaftigkeit und Pazifismus stehen auf dem Prüfstand. Im Salon der Jüdischen Gemeinde lassen die Schriftstellerin Tanja Maljartschuk, der Journalist und Gründer des PEN-Berlin Deniz Yücel im Gespräch mit Nikolai Klimeniouk, Experte für die Politik Russlands und der Ukraine, das erste Kriegsjahr Revue passieren und betrachten die Haltung der deutschen Politik und Medien im Wandel der Ereignisse.
Weitere Informationen zu den Gästen und Thema sowie zur Anmeldung erfahren Sie auf der Webseite der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.
Fotonachweis
Fotos Philosophischer Salon 2019 - 2023, Fotograf: Michael Faust
Fakten:
Datum: Mi, 26. Jun 2024, 19:30 Uhr
Ort:
Villa 102 Bockenheimer Landstraße 102, 60323 Frankfurt am Main
Einlass ab 19:00 Uhr
Eintritt im VVK zzgl. VVK-Gebühren:
€ 10 | € 7 ermäßigt* (zzgl. VVK)-Gebühren), Abendkasse: € 14 | € 12 ermäßigt*
*Die Ermäßigung gilt für SchülerInnen, Studierende und SeniorInnen