12. Oktober 2020

African Perspectives. Writers and Literary Experts in Conversation

Writers and Literary Experts in Conversation


Gemeinsam mit Litprom freuen wir uns auf die Veranstaltung mit Ngũgĩ wa Thiong'o (Kenia/USA), Nii Parkes (Ghana/GB), Colleen Higgs (Südafrika), José Eduardo Agualusa (Angola), Hemley Boum (Kamerun/Frankreich), Maaza Mengiste (Äthiopien/USA), Yvonne Adhiambo Owuor (Kenia), Petina Gappah (Simbabwe) u.v.m.

Keynote Ngũgĩ wa Thiong'o

Das Symposium wird eröffnet mit einer Keynote des renommierten Schriftstellers, Essayisten und Hochschullehrers Prof. Ngũgĩ wa Thiong’o. In seinem Vortrag „End Literary Identity Theft: The Future of African Literatures in World Literature“ bekräftigt er sein Plädoyer für die Stärkung der afrikanischen Sprachen in der Literatur – sein Beitrag zur Dekolonisierung.

Some Afterthoughts…: Florian Kniffka (LMU München) und Prof. Dr. Frank Schulze-Engler (Goethe Universität Frankfurt am Main) diskutieren im Nachgang unter anderem über die Erwartungen, die immer noch oder in neuer Form an afrikanische Literaturen im deutschsprachigen Raum gestellt werden.

Der Autor

Ngugi wa Thiong’o, 1938 in Limuru, Kenia, geboren, lehrte Literaturwissenschaften unter anderem an der Yale University, der New York University und an der University of California, Irvine. Bereits mehrfach in der engeren Auswahl für den Literaturnobelpreis, erhielt er 2001 den renommierten Nonino International Prize for Literature. 2019 wird er erstmals auch für seine kulturpolitischen Essays und sein lebenslanges Engagement für Frieden und Gerechtigkeit mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ausgezeichnet.

Languages of Imagination

Panel discussion

Moderiert von Anna Jäger (Kuratorin SAVVY Contemporary in Berlin) diskutieren José Eduardo Agualusa (Angola/Portugal), Hemley Boum (Kamerun/Frankreich), Colleen Higgs (Südafrika) und Nii Parkes (Ghana).

Schriftsteller*innen und Kulturschaffende aus vier afrikanischen Ländern sprechen über Herausforderungen und Erfahrungen im Umgang mit afrikanischen und kolonialen Sprachen. Was bedeutet es, in mehreren Sprachen zu schreiben und zu veröffentlichen, und warum ist das wichtig?

Anschließend spricht Juergen Boos (Direktor der Frankfurter Buchmesse) über die Aufgaben von Institutionen und die Komplexität der Verbreitung und Wahrnehmung globaler Literaturen. Some Afterthoughts… mit Daniela Leykam (KfW Stiftung)

Die Autor*innen

Colleen Higgs
Colleen Higgs gründete 2007 Modjaji Books, einen unabhängigen feministischen Verlag, wo sie nach der Veröffentlichung von mehr als 150 Büchern immer noch Managerin und Verlegerin ist. Davor arbeitete sie in der Buchentwicklung des Centre for the Book. Im Jahr 2011 wurde sie vom Mail & Guardian geehrt und in dessen Buch der südafrikanischen Frauen 2011 aufgenommen. Sie ist auch Schriftstellerin, und ihr jüngstes Buch ist eine Memoirenreihe mit dem Titel „Meine Mutter, mein Wahnsinn“. Sie lebt in Kapstadt.

Hemley Boum

Hemley Boum, geboren 1973 in Duala, Kamerun, studierte Sozialwissenschaften in Yaoundé und Internationalen Handel in Lille, Frankreich. Sie lebt heute in Frankreich. Ihr Roman „Si d´aimer ..." stand auf der Shortlist für den Ahmadou-Kourouma-Preis 2013. „Gesang für die Verlorenen" wurde mit dem Grand Prix littéraire d´Afrique Noire 2015 ausgezeichnet.

José Eduardo Agualusa
José Eduardo Agualusa wurde 1960 in Huambo, Angola, geboren. Er studierte Land- und Forstwirtschaft und arbeitete als Journalist. Seine Bücher wurden in mehr als 25 Sprachen übersetzt. 2016 war der Roman „Eine allgemeine Theorie des Vergessens“ auf der Shortlist des Man Booker International Prize. 2017 erhielt er den International Dublin Literary Award. José Eduardo Agualusa lebt auf der Ilha de Moçambique, im Norden Mozambiks und in Lissabon in Portugal.

Nii Ayikwei Parkes
Nii Parkes, geboren 1974 in Großbritannien, wuchs in Ghana auf. Er schreibt Prosa und Lyrik und performt seine Texte auf den Bühnen von New York, London, Amsterdam und Paris. Nii Parkes ist Champion des Farrago UK Poetry Slam und arbeitet als Herausgeber und Kurator. Sein erster Roman „Die Spur des Bienenfressers“ erschien 2010. Er lebt in London und Accra.

Telling Archives

Panel Diskussion

Es diskutieren Maaza Mengiste (Äthiopien/USA), Yvonne Adhiambo Owuor (Kenia) und Petina Gappah (Simbabwe/GB), moderiert von Anna Jäger (Kuratorin SAVVY Contemporary in Berlin).

Ohne Wissen um die Vergangenheit gibt es keine Zukunft: Drei Schriftstellerinnen diskutieren über die Entwicklung neuer Narrative für die Zukunft.  Ein Gespräch über die Bedeutung von Archiven und Gedächtnis, „jenseits der Regale im Archiv“

Zoë Beck und Jan Karsten von CultureBooks sprechen über ihre Erfahrungen beim Übersetzen und Verlegen neuer globaler Stimmen in Deutschland. Some Afterthoughts… mit Anita Djafari (Litprom e.V.).

Die Autorinnen

Maaza Mengiste
Maaza Mengiste, geboren 1971 in Addis Abeba, Äthiopien. Während der kommunistischen Revolution musste sie 1975 mit ihrer Familie Äthiopien verlassen, um in Nigeria, Kenia und schließlich in den USA zu leben. Sie studierte Creative Writing an der New York University, wo sie heute lehrt. Ihr viel beachteter Debütroman „Unter den Augen des Löwen“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt. „The Shadow King“, ihr aktueller Roman, wurde 2020 für den Man Booker Prize nominiert.

Petina Gappah
Petina Gappah, 1971 in Sambia, im ehemaligen Rhodesien, geboren und in Harare, Simbabwe, aufgewachsen, studierte Jura in Cambridge und Graz. 2009 wurde sie für ihren Erzählband „An Elegy for Easterly“ mit dem Guardian First Book Award ausgezeichnet. 2015 folgte ihr Romandebüt „Die Farben des Nachtfalters“, 2016 die Erzählungen „Die Schuldigen von Rotten Row“. Ihr aktueller Roman „Aus der Dunkelheit strahlendes Licht“ entstand während ihrer Zeit im renommierten Künstlerprogramm des DAAD in Berlin. Gappah pendelt derzeit zwischen Harare, Edinburgh und Genf.

Yvonne Adhiambo Owour
Yvonne Adhiambo Owuor wurde 1968 in Kenia geboren. Ihre Kurzgeschichten erschienen in internationalen Literaturmagazinen. 2003 wurde sie mit dem Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. Ihr Debütroman „Der Ort, an dem die Reise endet“ stand auf der Shortlist für den Folio Prize, außerdem erhielt sie dafür den Jomo Kenyatta Prize for Literature. „Das Meer der Libellen“ ist ihr zweiter Roman. Sie lebt in Nairobi.

Lesung

Das Symposium endet mit einer Lyriklesung von Koleka Putuma (Südafrika).

Die Autorin

Koleka Putuma wurde 1993 im südafrikanischen Port Elizabeth geboren. Die preisgekrönte Dramatikerin und Spoken-Word-Künstlerin war sehr erfolgreich mit ihrem Lyrik-Debüt „Kollektive Amnesie“, das 2017 zum City Press Book of the Year ernannt wurde. 2016 erhielt sie den PEN South Africa Student Writing Prize, 2017 den Rising Star Award bei den Mbokodo Awards und 2018 wurde sie vom Forbes Magazin in die Liste der 30 vielversprechendsten afrikanischen Kreativen unter 30 aufgenommen. Koleka Putuma lebt derzeit in Kapstadt.

 

„Die Veranstaltung ist online über den YouTube-Kanal der KfW-Stiftung auf Englisch mit deutschen Untertiteln zu finden.“

 

 

Fakten:

Datum: Mo, 12. Okt 2020, 14:00 Uhr

Ort: Villa 102

Bockenheimer Landstraße 102
60323 Frankfurt

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