Art Connection Africa
"Art Connection Africa" ist eine Kooperation der KfW Stiftung mit Triangle Network zur Förderung des Austausches, des Kapazitätsaufbaus sowie informeller Lernaktivitäten im Bereich bildender Kunst in Subsahara-Afrika. Durch verschiedene Programme wie Residenzen oder Workshops wird in Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerorganisationen dem Engagement der KfW Stiftung zur Förderung des interkulturellen Dialogs und Förderung freien Denkens Rechnung getragen.
Die Initiative berücksichtigt sowohl die Notwendigkeit, qualitativ hochwertige und wirkungsvolle Aktivitäten unter Einbeziehung der breiten Öffentlichkeit in Subsahara-Afrika anzubieten, als auch die berufliche Entwicklung von Künstler*innen und Kulturschaffenden vor Ort zu unterstützen. Das Programm adressiert die Notwendigkeit einer größeren strukturellen Nachhaltigkeit Triangle Network und seiner Partner in Afrika.
"Art Connection Africa" wurde im September 2019 mit Residenzen für Künstler*innen und Kurator*innen in der Bag Factory in Johannesburg initiiert. In 2021 wird das Programm fortgesetzt und in Partnerschaft mit 32 ° East | Ugandan Arts Trust im Raum Kampala erweitert.
Bewerbung und Auswahlverfahren:
Die Programme und Initiativen werden öffentlich ausgeschrieben. Die Auswahl erfolgt über eine Jury.
Stipendiat*innen 2021
EM Mirembe (Uganda) ist Stipendiat*in des 2021 Center for Arts, Design + Social Research und KLA ART 21 Curator Fellow des Uganda Arts Trust. Mirembes Arbeiten wurden unter anderem bei Literary Hub, Africa is a Country, Johannesburg Review of Books, African Feminism, AFREADA und Africa in Words veröffentlicht. Außerdem ist Mirembe geschäftsführende*r Herausgeber*in von Writivism.
EM Mirembe nahm vom 2. September bis zum 30. November 2021 am Residenzprogramm in der Bag Factory teil. Die Residenz ist Teil von "Art Connection Africa", einer Kooperation der KfW Stiftung mit Triangle Network zur Förderung des künstlerisches Austausches, des Kapazitätsaufbaus sowie informeller Lernaktivitäten im Bereich bildender Kunst in Subsahara-Afrika.
Kutlo Mabua(*1992) ist ein bildender Künstler aus Mahalapye, Botswana. In seinen multidisziplinären Arbeiten mit Tusche, Kohle und Farbe konzentriert sich Mabua auf die Fragilität menschlicher Beziehungen, die stark von Identität und Zugehörigkeit beeinflusst werden. Indem er das "Selbst" freilegt und hinterfragt, untersucht Mabua Verdrängung und Zerrüttung, während er gleichzeitig erforscht, wie sich ein Gefühl der Zugehörigkeit in der Mehrzahl und im Kollektiv entwickelt. Seine Werke sind stark von der Gegenwart beeinflusst, so dass jeder Punkt die Tiefe der Emotionen des Künstlers, die Erinnerung und die gegenwärtige Komplexität des Ortes und der Zeit in sich trägt, was jedes Kunstwerk einzigartig macht.
Kutlo Mabua nahm vom 1. September bis 30. November 2021 am Residenzprogramm der Bag Factory teil. Die Residenz ist Teil von "Art Connection Africa", einer Kooperation der KfW Stiftung mit Triangle Network zur Förderung des künstlerisches Austausches, des Kapazitätsaufbaus sowie informeller Lernaktivitäten im Bereich bildender Kunst in Subsahara-Afrika.
Tila Likunzi (*1982 in Luanda, Angola) ist seit 2017 freie Kuratorin und Forscherin. Zuvor war sie als Übersetzerin, Dolmetscherin, Korrektorin und Texterin tätig. Neben dem Kuratieren angolanischer Gegenwartskunst sowohl als freie Kuratorin als auch für Jahmek Contemporary Art untersucht Likunzi ideologische Strömungen über die afrikanische Herkunft und Abstammung. Weiterhin widmet sie sich zeitgenössischer afrikanischer Philosophie und Theologie, wobei sie die Kunst und das Denken angolanischer Rituale, Bräuche und religiöser Überzeugungen untersucht. Tila Likunzi ist Mitbegründerin von Lugânzi - The Living Archive. Im Fokus der Recherche während ihrer Residenz bei Bag Factory steht die zeitgenössische afrikanische Fotografie.
Towards a City – Possibilities in Inner-City Johannesburg and Luanda
Die Publikation entstand während Tila Likunzis Aufenthalt in der Bag Factory in Johannesburg und ist hier online verfügbar.
"This publication articulates a photographic conversation between Luanda and Johannesburg, in an image space where our cities feature not as isolated events, but as part of larger shared experiences of urbanism in Africa. It is an experiment both connecting and sharing visual and sensual knowledge of our cities and valuing the role artists and photographers have played in documenting the spatial, temporal, social, cultural, (hi)storical, racial, structural, financial and economic phenomena of our current societies and the questions and problems that these contemporary societies pose, in ways that reach out to and communicate with creative and academic thinkers discoursing on the same subjects. It was inspired by my encounters with photographers in Luanda (particularly Rui Magalhães), in 2020, and by the essays and podcasts of African Mobilities 2.0, Circulation and Cartographies (July 14 - October 9, 2020) curated by Dr. Mpho Matsipa, as well as the 2021 season of WISER concept-based podcasts and transcripts on Eight ways to think Unsettlement. It aims to localize the discourse of documentary and street photography within the realms of decolonial imagery and image-making processes. This project is intended to grow as other curators researching photography and photographic archives in other cities in Africa and the African Diasporas join the conversation."
Thebe Phetogo (*1993 in Serowe, Botswana) ist Maler und lebt und arbeitet in Gaborone, Botswana. 2017 absolvierte er das Postgraduate Diploma in Fine Art und 2019 den Master of Fine Arts mit Auszeichnung an der Michaelis School of Fine Art in Kapstadt, Südafrika. Phetogo nahm bisher an zwei Einzelausstellungen in Südafrika und Nigeria teil sowie an mehreren Gruppenausstellungen in Botswana und Südafrika. 2019 war er Finalist des Cassirer Welz Award, 2020 Finalist des Emerging Painting Invitational Prize und nahm Anfang 2020 an der Arthouse Foundation Residency in Lagos, Nigeria teil. Thebe Phetogo ist außerdem Gründungsmitglied des Künstlerkollektivs The Botswana Pavilion.
Stipendiat*innen 2019/20
Maxim arbeitet als Künstlerin und Kuratorin mit mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung im Kunstmanagement und Kuratieren. Vom 2. Februar 2020 bis zum 29. April 2020 hat sie im Rahmen des Programms Art Connection Africa eine dreimonatige Residenz in dem Atelierhaus The Bag Factory, Johannesburg, absolviert.
Zusammen mit Misheck Masamvu gründete Maxim 2012 Village Unhu, ein Künstlerkollektiv, das Atelierräume, Ausstellungen, Workshops und Aufenthaltsprogramme für junge und professionelle Künstler anbietet.
Als Künstlerin kombiniert Maxim in ihren Arbeiten Weberei, Stickereien und die Verwendung von gefundenen Textilien und schafft Objekte, die sich jedweder Definition entziehen. Sie beschreibt ihre künstlerische Arbeit als „the memory of“ ("die Erinnerung an"). Maxim war für den Henrike-Grohs-Preis (Goethe-Institut, Abidjan) 2018 nominiert, hat umfangreich ausgestellt, wobei Werke international und regional gesammelt wurden, und wird derzeit von der Sulger-Beul Gallery in London vertreten. Zuletzt wurde sie eingeladen, den Simbabwe-Pavillon auf der 58. La Biennale di Venezia 2019, Italien, zu bespielen.
Am 25. April wird Georgina Maxim an einem virtuellen Tag der offenen Ateliers von The Bag Factory teilnehmen. Weiterhin wird die von ihr organisierte Podiumsdiskussion mit den Künstler*innen Andreas Andersson (Schweden) und Erla Haraldsdóttir (Island) digital online stattfinden.
Elizabeth Kobusinge Karamagi ist eine autodidaktische Künstlerin aus Kampala, Uganda. Vom 2. September 2019 bis zum 30. November 2019 hat sie im Rahmen des Programms Art Connection Africa eine dreimonatige Residenz in dem Atelierhaus The Bag Factory, Johannesburg, absolviert.
In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich Karamagi mit dem Ausdruck des inneren Gemütszustands. Anhand verschiedener Medien untersucht sie ihre eigenen Erfahrungen mit Angstzuständen und Depression. Sie erforscht die psychische Gesundheit am Beispiel der Innenwelten von Frauen und setzt seit 2016 Kunst als Bewältigungsstrategie ein.
Sie kombiniert Farben, Tinte und Stoff auf Papier und Leinwand, um Stimmung, Emotion und wahrgenommenes Temperament einzufangen. Während ihres Aufenthaltes in The Bag Factory hat Karamagi in dem lokalen Druckerei-Studio „Artist Proof Studio“ mit verschiedenen Drucktechniken auf händisch hergestelltem Papier experimentiert. Ihre Arbeiten hat sie bei einem Tag der offenen Ateliers einem breiteren Publikum präsentiert.
Fadzai Veronica Muchemwa ist eine in Harare tätige Wissenschaftlerin, Schriftstellerin und Kuratorin. Derzeit ist sie Kuratorin für Bildung und öffentliche Programmplanung an der Nationalgalerie von Simbabwe in Harare. Vom 2. September 2019 bis zum 30. November 2019 hat sie im Rahmen des Programms Art Connection Africa eine dreimonatige Residenz in dem Atelierhaus The Bag Factory, Johannesburg, absolviert.
Muchemwas Interesse gilt der Geschichte und dem kollektiven Gedächtnis des afrikanischen Geschichtenerzählens, Gender und Sexualität in der bildenden Kunst, Konzeptkunst, Performance, neue Zusammenschlüsse des Protests und der Transgression, Stadtgeschichten, Topographien der Wissensproduktion und Orten der Veränderung. Weiterhin beschäftigt sie sich in ihrer Praxis mit der Diaspora, wie diese das soziale Gefüge des Kontinents prägt und inwiefern der globale Norden Trends in Afrika beeinflusst hat. Als aufstrebende Kuratorin hat sie bereits an verschiedenen, internationalen Projekten mitgearbeitet, unter anderem dem Simbabwe-Pavillon auf der 56. Biennale in Venedig 2015.
Während ihres Aufenthaltes in Johannesburg veranstaltete Muchemwa einen Schreibworkshop mit fünf weiteren Kulturschaffenden. Sie veröffentlichte außerdem die Publikation Curating Johannesburg: rest.less, under siege/in transition mit Texten der Teilnehmer*innensowie Interviews, die Muchemwa mit in Johannesburg lebenden Künstler*innen führte. Ihren Aufenthalt in Johannesburg beendete sie mit der öffentlichen Präsentation der Publikation und einer Podiumsdiskussion mit dem Titel The Violence of an Anxious Mind.
Publikationen
Partner
Triangle Network wurde 1982 gegründet und ist ein globales Netzwerk von Künstler*innen und Organisationen der bildenden Kunst, das die professionelle Entwicklung und den kulturellen Austausch zwischen Künstler*innen, Kurator*innen und anderen Kunstschaffenden auf der ganzen Welt unterstützt.
Bag Factory ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die praktizierenden bildenden Künstlern ein gemeinschaftliches Netzwerk und Arbeitsstudios bietet. Mit einem Fokus auf Ideenaustausch und Innovation beherbergt die Bag Factory Künstlerstudios und entwickelt zugleich ein Programm mit internationalen Residenzen, Ausstellungen, Workshops für Fachkräfte sowie Aktivitäten und Veranstaltungen zur Werbung einer breiteren Öffentlichkeit. Seit 1991 unterstützt und fördert die Bag Factory Bildende Kunst in Südafrika.
32 ° East | Ugandan Arts Trust ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die sich auf die Schaffung und Erschließung zeitgenössischer Kunst in Uganda konzentriert. Ihr vielseitiges Arbeitszentrum hat seinen Sitz in Kampala, Uganda und umfasst Ateliers, Unterkünfte für Künstler*innenresidenzen, eine Bibliothek für zeitgenössische Kunst, Computerplätze & digitale Bearbeitungsprogramme, Treffpunkte und Werkstatträume im Freien. Das Programm bietet den residierenden Künstler*innen und Mitgliedern persönliche Einzelsitzungen für Kritik und Weiterentwicklung der eigenen Arbeit, Workshops für praktisches Können sowie die regelmäßige Diskussionsreihe „Artachat“ für soziales Engagement.
Programmleitung
Daniela Leykam
Bildnachweise:
01. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf: Bag Factory
02. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf: Bag Factory
03. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf: Bag Factory
04. Bild: Quelle / Urheber / Fotograf: Bag Factory
05. Bild: Source / Creator / Photographer: Olivia Botha