MädchenbüroMilena e.V.


Der Verein MädchenbüroMilena wurde im Oktober 2014 gegründet. Seine Wurzeln sind im Mädchenbüro Frankfurt-Bockenheim zu finden, einer interkulturellen Mädcheneinrichtung, die seit 1996 existiert und sich der Chancengleichheit von Mädchen mit Migrationshintergrund widmet.

Ehemalige Mädchen und die Gründerinnen des Mädchenbüros schlossen sich zusammen und gründeten ihren eigenen Verein, um ihre erfolgreiche Integrationsarbeit zu fokussieren und Angebote ganzheitlich aus einer Hand anzubieten.  

Mit dem Flüchtlingscafé Milena verfügt der Verein seit 2015 über eigene Räumlichkeiten für Frauen mit Fluchthintergrund und ihre Kinder. Seit 2018 wird hier nun auch eine Mädchengruppe aufgebaut. Ziel des Vereins MädchenbüroMilena ist es, ein für Frankfurt komplett neues innovatives Integrationsmodell aufzubauen, das flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert und mittelfristig noch zu einem sogenannten Fusionshaus ausgebaut werden soll. Der Fokus liegt darauf, einen geschützten Raum zu gewährleisten. Mit Unterstützung der KfW Stiftung soll die gesellschaftliche und ökonomische Integration von Mädchen und Frauen bedarfsorientiert weiterentwickelt werden.

Mädchenbüro Milena
Mädchenbüro Milena

Besuch des Bundespräsidenten

Im Rahmen seines Besuchs in Frankfurt am 7. Februar 2019 informierte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender bei MädchenbüroMilena über die Arbeit der Integrationseinrichtung von Frauen für Frauen.

Das Gespräch mit dem sehr offenen und zugewandten Bundespräsidenten kreiste um persönliche Erfahrungen der 14 Teilnehmerinnen sowie Probleme bei der Integration von Mädchen und Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung. Auch strukturelle Probleme für eine Einrichtung wie den MädchenbüroMilena e.V. kamen zur Sprache. An dem Gespräch nahmen neben den beiden Leiterinnen Oksana Frei und Manesoorn Koldehofe je vier Teilnehmerinnen aus den Kursangeboten für geflüchtete Frauen und der Mädchengruppe sowie zwei Vertreterinnen der zahlreichen Ehrenamtlichen teil, ohne die die Arbeit des MädchenbüroMilena nicht möglich wäre. Zudem waren Dr. Ingrid Hengster (KfW Stiftung) und Ann-Kathrin Linsenhoff (Linsenhoff Stiftung) als Vertreterinnen der beiden Stiftungen, die diese Einrichtung maßgeblich finanzieren, Teil der Tischrunde.

Größere Räume zu finden ist aktuell die dringlichste Notwendigkeit für das Team des Vereins. Täglich kommen 70 Frauen und Mädchen in die Einrichtung und es gibt Wartelisten weiterer Interessierter.

Der seit 2015 von der KfW Stiftung geförderte Verein für die Ausbildung und Betreuung von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund war eines der Leuchtturmprojekte, die der Bundespräsident in Frankfurt besuchte, um sich vor Ort und im direkten Austausch mit Betroffenen ein Bild vom Zusammenleben in einer internationalen Großstadt mit vielen Zuwanderern zu machen. 

Video: Video zum Besuch auf der Facebook-Seite des Bundespräsidenten


Flüchtlingscafé Milena

Ort der Willkommenskultur für weibliche Geflüchtete

Im Rahmen der auf mehrere Jahre angelegten Partnerschaft von KfW Stiftung und MädchenbüroMilena e.V. und Linsenhoff Stiftung wurde 2015 ein Flüchtlingscafé mit dem Namen „Milena“ als geschützter Raum für weibliche Flüchtlinge geschaffen. Viele von ihnen stammen aus patriarchalisch strukturierten Gesellschaften oder leiden unter traumatischen Erfahrungen. Den Frauen und Mädchen bietet ein solcher Treffpunkt die Möglichkeit, sich außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Frankfurt aufzuhalten, mit der Bevölkerung Kontakt aufzunehmen und sich mit der Lebensweise und dem Wertesystem in Deutschland vertraut zu machen. Für die Frauen, darunter auch Mütter, finden hier sowohl Deutsch- als auch Alphabetisierungskurse statt, während ihre Kinder betreut werden. Seit 2017 wird ein „Berufseinstieg als Tagesmutter“ von der KfW Stiftung unterstützt.


Mädchengruppe

Aufbau und Begleitung einer neuen Mädchengruppe

Seit Januar 2018 erhalten schrittweise bis zu maximal 30 Mädchen ab 14 Jahren Unterstützung auf dem Weg zum bestmöglichen Schulabschluss und in der Berufswahl (Hausaufgabenhilfe, Einzelnachhilfe, Ferienbetreuung und Prüfungsvorbereitung).

Zudem kann der gleichfalls von der KfW Stiftung finanzierte und erfolgreich angelaufene Aufbau eines Netzwerks zur Vermittlung in Praktika bzw. Lehrstellen an einem Ort konzentriert und verstetigt werden.

Durch die Verbindung mit den bei Milena betreuten weiblichen Geflüchteten und den zahlreichen, mit unterschiedlichen Aufgaben befassten Ehrenamtlichen ergeben sich neue Tandems und erweiterte Möglichkeiten, um von und mit mehreren Generationen weiblicher Migrantinnen und Deutschen zu lernen.


Programmleitung

Pia Puljanic
 


Bildnachweise:

01. Bild: Quelle / Urheber: MädchenbüroMilena e.V
02. Bild: Quelle / Urheber: MädchenbüroMilena e.V
03. Bild: Quelle: epd-bild, Urheber / Fotograf: HeikexLyding
04. Bild: Quelle: MädchenbüroMilena e.V., Urheber/ Fotograf: Brit Horschke
05. Bild: Quelle: epd-bild, Urheber / Fotograf: HeikexLyding
06. Bild: Quelle / Urheber: MädchenbüroMilena e.V
07. Bild: MädchenbüroMilena e.V., Urheber / Fotograf: Brit Horschke
08. Bild: Quelle / Urheber: MädchenbüroMilena e.V
09. Bild: Quelle: MädchenbüroMilena e.V., Urheber/ Fotograf: Brit Horschke